Lin May Saeed

Kunsthalle Bern freut sich, eine neue Ausstellung von Lin May Saeed zu präsentieren.

Lin May Saeed (1973–2023) war eine deutsch-irakische Künstlerin und Tierrechtsaktivistin. Die Frage nach einer Koexistenz zwischen Mensch und Tier fand auch Eingang in Saeeds künstlerische Praxis. Sie arbeitete vor allem mit Skulpturen, oft aus einfachen Materialien wie Styropor, und entwickelte eine Bildsprache, die mythologische, religiöse und aktivistische Erzählungen miteinander verknüpft. Ihre Werke und Schriften schlugen eine mitfühlende Neukonzeption der Beziehungen zwischen den Spezien vor und stellten Befreiung und Versöhnung als skulpturale und soziale Akte dar.

2023 verstarb die Künstlerin kurz vor der Eröffnung ihrer Einzelausstellung The Snow Falls Slowly in Paradise im Georg Kolbe Museum in Berlin. Posthum wurde ihr Werk in Einzelausstellungen im GAMeC (Bergamo, 2024), Sapieha Palace in Vilnius (2025) und im Buitenplaats Kasteel Wijlre (2025) präsentiert. Ebenfalls zu sehen waren ihre Arbeiten an der Manifesta 15 (Barcelona, 2024), Biennale Gherdëina 9 (St. Ulrich, 2024), 9. Berlin Biennale (Berlin, 2016). Zu ihren Gruppenausstellungen gehören Präsentationen in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (2018), Museum of Contemporary Art Antwerp (2021) und Museo Castello di Rivoli (2018). Ihre Werke befinden sich in bedeutenden Sammlungen, darunter das Centre Pompidou Paris, das Nationalmuseum für Kunst in Oslo, das Museum Folkwang in Essen, das Westfälische Landesmuseum und die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland.

Saeed studierte von 1995 bis 2001 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Luise Kimme und Tony Cragg. Ihre Arbeit wurde mit dem Peter-Mertes-Stipendium des Bonner Kunstvereins (2011), dem Stipendium für Bildhauerei im Gasmesserhaus, Zürich-Schlieren (2006) und der Studienstiftung des Deutschen Volkes (2000) ausgezeichnet.